Unsere Geschichte



Im Februar 1928 trafen sich einige junge Männer beim alten Kriegerdenkmal und überlegten, ob sie ein Tambourkorps gründen sollten. Dieses Vorhaben wurde schnell in Verne bekannt und fand auch einigen Anklang. Zur Gründungsversammlung erschienen 22 Interessenten, von denen 16 aktiv wurden. Doch wer sollte als Tambourmajor das Korps leiten? In Josef Klocke war recht bald der passende Mann gefunden, hatte er doch bereits während seiner Dienstzeit als Spielmann beim Garderegiment Elisabeth in Berlin-Charlottenburg die nötigen Erfahrungen gesammelt. Beim Schützenfest 1928 trat das Tambourkorps das erste Mal auf, und half, das Fest zu gestalten. Von nun an war es bei allen festlichen Umzügen dabei. Auch in den Nachbargemeinden legte man Wert auf die musikalischen Darbietungen und engagierte das Verner Tambourkorps für Feste und Umzüge. 1955 übergab Tambourmajor Josef Klocke aus Altersgründen die Führung an Josef Joanknecht, der den Verein bis 1966 leitete. Danach wurde Franz Josef Benstein zum Tambourmajor gewählt.

Zwischen 1966 und 1975 wurde besonderer Wert auf die Jugendarbeit und den Nachwuchs gelegt. Erstmalig wurden auch Mädchen aufgenommen. Leider wurde in diesen Jahren keine Chronik geführt. Erst 1974 hält man die Geschichte(n) wieder in schriftlicher Form fest. Im März 1975 gibt Franz Josef Benstein seinen Rücktritt als Vorsitzender und Tambourmajour bekannt. Josef Schäfer, bisher Stellvertreter, übernimmt die beiden Posten und leitet von nun an den Verein. 1988 stellt er sich aus gesundheitlichen Gründen nicht wieder zur Wahl. An seine Stelle tritt nun Dieter Fromme, der ihn auch vorher schon bei Ausmärschen vertreten hat. Von der Versammlung wird Josef Schäfer zum Ehrentambourmajor ernannt.

1988 tritt das Tambourkorps Verne außerdem dem Volksmusikerbund bei, und nimmt seitdem erfolgreich an den Lehrgängen und Prüfungen teil. Bereits ein Jahr zuvor hatte man damit begonnen, vom Punktesystem auf das Spielen nach Noten umzustellen. So konnte man den Gästen zum 60-jährigen Vereinsjubiläum die "Classic Melody" präsentieren. Von nun an ist die musikalische Weiterentwicklung nicht mehr aufzuhalten. Es werden mehrstimmige Notensätze besorgt, und schließlich sogar noch Alt- und Tenorflöten angeschafft.

1990 gab es die nächste Neuerung: die Ämter des Vorsitzenden und des Tambourmajors wurden getrennt. Franz Pöner und Reinhold Joanknecht üben diese Funktionen aus. Und noch etwas war 1990: im März fuhren die aktiven Mitglieder nach Salzkotten ins Rathaus, um zusammen mit anderen Musikvereinen eine Platte aufzunehmen. Im April fühlten wir uns sogar fit genug, um an einem Wettstreit in Thüle teilzunehmen. Im April 1997 zeigten wir erneut auf einem Wettstreit unser Können. In Delbrück präsentierten wir uns beim Bühnenspiel und in der Marschbewertung.

Das 70-jährige Jubiläum im Jahr 1998 konnte groß gefeiert werden. Das Tambourkorps Verne war nicht nur Ausrichter des "Tanz in den Mai", sondern es konnten bei einem Festkommers am gleichen Abend unter anderem langjährige und verdiente Mitglieder ausgezeichnet werden. Für die musikalische Untermalung beim Kommers sorgte das Tambourkorps selbst. Es wurden unter anderem das Stück "Musica Piccola" von Hans Orterer und die Preiskomposition "Spielmannexpress" von Georg ter Voert dargeboten. Anläßlich des Jubiläums wartete am Morgen des 1.Mai ein besonderer musikalischer Leckerbissen auf die zahlreichen Gäste des Frühschoppens. Denn der Musikverein, die Chorgemeinschaft und das Tambourkorps gaben ein großes Gemeinschaftskonzert im Festzelt auf dem Sportplatz.

Das Jahr 2000 brachte wieder einmal einen Wechsel in der Leitung unseres Vereins. Reinhold Joanknecht stellte sich nicht mehr zur Wahl, und so mußte ein neuer Stabführer gefunden werden. Martin Henke wurde von der Versammlung gewählt; Reinhold Joanknecht zum Ehrentambourmajor ernannt. Außerdem fand im März ein Gemeinschaftskonzert mit dem Musikverein Upsprunge im Bürgerhaus in Upsprunge statt. Es war das erste in der Geschichte der beiden Vereine. Unter dem Motto "Der Frühling kehrt wieder" wurde den zahlreichen Gäste von traditioneller Marschmusik bis hin zu modernen Konzertstücken ein abwechselungsreiches Programm geboten.

Am 1. April 2001 gab es die zweite Auflage des Gemeinschaftskonzertes mit dem Musikverein Upsprunge. Aufgrund der guten Resonanz im vergangenen Jahr sahen wir uns darin bestärkt, einen zweiten Versuch zu wagen. Und die harte Probenarbeit wurde belohnt. Die gestellten Plätze im Upsprunger Bürgerhaus reichten nicht aus und es mussten Stühle nachgeholt werden. Das Programm bot wieder für jeden Geschmack etwas und die Harmonie zwischen den beiden Vereinen war im wahrsten Sinne des Wortes "hörbar".

Vom 1. bis 4. Juni 2001 fand das 3. Deutsche Bundesmusikfest in Friedrichshafen am Bodensee statt. Mit einer sehr motivierten Truppe nahm auch das Tambourkorps Verne an diesem alle 6 Jahre stattfindenden musikalischen Großereignis teil. Neben einem 1-stündigen Platzkonzert gehörte das Wertungsspiel zu den Höhepunkten des Wochenendes. In der Mittelstufe bekamen wir für unsere Stücke die Gesamtnote "sehr gut". Besonders beeindruckend war auch die Kulisse der Abschlußveranstaltung. Gemeinsam mit etwa 8000 anderen Musikern zu spielen ist ein unvergeßliches Erlebnis. Am Ende wurden dann sämtliche Instrumente gen Himmel gestreckt und in der strahlenden Sonne zu einem Meer aus funkelndem Gold und Silber.

Der nächste Höhepunkt im Vereinsleben fand vom 30. Mai bis 01. Juni 2003 statt. Der 75. Geburtstag unseres Tambourkorps konnte gefeiert werden... Getreu dem Motto "In Harmonie vereint" waren wir gemeinsam mit dem Musikverein Ausrichter des 14. Kreismusikfestes. Dass an allen Tagen so viele Menschen den Weg zu uns gefunden hatten lag sicherlich an der kräftig gerührten Werbtrommel. Unübersehbar war dabei eine überdimensionierte Tuba, die auf das große Jubiläum in Verne hinwies. Neben einem Sternenmarsch mit den zahlreich erschienenen Gastvereinen durch den Ort war ein weiterer Höhepunkt der Samstag Abend mit Daniel Ligges und seiner Band. Bis in die frühen Morgenstunden wurde so viel wie lang nicht mehr unter Verner Zelten getanzt.

Nach der begeisterten Teilnahme am Bundesmusikfest 2001 in Friedrichshafen am Bodensee hat das Tambourkorps Verne neben rund 6000 weiteren Musikerinnen und Musikern auch am 5. Landesmusikfest NRW 2004 in Olpe teilgenommen. Das musikalische Wochenende begann mit einem Platzkonzert auf dem Marktplatz in Olpe am Freitag Nachmittag und anschließendem Besuch des Konzerts der Bigband der Bundeswehr. Am Samstag nahm das Tambourkorps in zwei Gruppen an den Wertungsspielen teil. Unter der musikalischen Leitung von Friedhelm Pütter trat erstmals die Jugendabteilung des Tambourkorps mit 34 Musikerinnen und Musikern auf. Für die Darbietung des Pflichtstücks "Ponykutschfahrt" und des Marsches "Waidmannsheil" wurden die jungen Musikerinnen und Musiker mit der Note "mit sehr gutem Erfolg" von den Wertungsrichtern für ihre ehrgeizigen Proben belohnt. Das gesamte Tambourkorps brachte dann ebenfalls unter der Leitung von Friedhelm Pütter den Pflichtmarsch "Wer wagt gewinnt" sowie "Highland Cathedral" dar und erhielt die Note "mit gutem Erfolg". Nach diesen aufregenden Ereignissen klang der Tag mit der "Musiknacht am Biggesee" aus. Ein musikalisch erfolgreiches Wochenende fand sein Einde am Sonntag mit der Musik- und Showparade, an der das Tambourkorps Verne zusammen mit 16 weiteren Spielmannszügen, 23 Blasorchestern und verschiedenen kulturellen Gruppen teilnahm.

 

2005 ging eine Ära zu Ende. Nach 15 Jahren als Vorsitzender stellte sich Franz Pöner auf der Jahreshauptversammlung nicht mehr zur Wahl. Egbert Stute übernahm das Amt. Franz Pöner wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt.

 

Im Jubiläumsjahr 2008 sorgten die ehemaligen Aktiven für eine besondere Geburtstagsüberraschung. Sie hatten im Vorfeld einige Stücke geprobt und marschierten am Schützenfest Montag in Verne auf dem Festplatz auf, um dem Tambourkorps Verne ein Ständchen zu bringen. Anschließend marschierte die gesamte Truppe, immerhin rund 90 Musikerinnen und Musiker, ins Festzelt.

 

Der Tag der Deutschen Einheit im Jahr 2008 sollte zu einem echten Höhepunkt in der Geschichte unseres Vereins werden. Unter dem Motto "80 Jahre - und kein bisschen leise…" gaben wir ein Jubiläumskonzert in der Dreifachturnhalle Verne. Das Orchester bot Stücke wie "Japanischer Tanz" und "The Lord of the Dance" dar. Nicht nur durch den richtigen Ton, sondern auch durch die vielfältige Licht- und Filmtechnik wurde das Jubiläumskonzert zu einem Highlight in der Geschichte des Tambourkorps Verne.

 

Bereits im Februar des Jahres hatte es einen Wechsel im Vorstand gegeben. Martin Henke stellte sich als Tambourmajor nicht wieder zur Wahl. An seine Stelle trat Wolfgang Sprink. Er wird künftig gemeinsam mit Frank Stukenberg als gleichberechtigtes Stabführerteam agieren.

 

Im Mai 2009 war das Tambourkorps Verne wieder einmal Ausrichter des "Tanz in den Mai" und beendete damit die Feierlichkeiten zum 80-jährgen Vereinsjubiläum. Der Auftritt der "Weißen Garde" zum Frühschoppen war hierbei ein Höhepunkt.